Sporotrichose - Spezialisten und Informationen

17.01.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Sporotrichose (Sporothrix-Mykose oder Morbus Schenk) ist eine Hautinfektion, die durch den Pilz Sporothrix schenckii entsteht. Dieser Pilz ähnelt dem Schimmel auf Brot oder der Hefe, die beim Brauen von Bier zum Einsatz kommt. Der Pilz befindet sich an Rosendornen, Heu, Moos, Zweigen und Erde. Hin und wieder infizieren sich Tiere wie Katzen und Pferde mit Sporotrichose. In den Ländern Peru, Brasilien, USA, China und West-Australien treten die meisten Infektionen auf.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für Sporotrichose.

 

ICD-Codes für diese Krankheit: B42

Artikelübersicht

Ursachen und Risikofaktoren für Sporotrichose

Sporotrichose entsteht durch den Pilz Sporothrix schenckii. Kürzlich ausgeführte Forschungsergebnisse zeigen, dass auch andere Sporothrix-Spezies die Infektion auslösen können.

Sporotrichose durch den Pilz SporothrixSporotrichose entsteht durch den Pilz Sporothrix @ Dr_Microbe /AdobeStock

Die Krankheit entwickelt sich in allen Fällen ähnlich. Sie setzt meistens ein, wenn der Pilz durch ein Rosendorn oder einen spitzen Ast gewaltsam unter die Haut gelangt.

Sporotrichose tritt auf, wenn verletzte Haut mit Heu oder Erde, die den Pilz enthält, in Kontakt kommt. Bauern, Baumschulen-Arbeiter, Gärtner oder Landschaftsbilder tragen ein höheres Risiko, sich mit Sporotrichose zu infizieren.

Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (HIV-Patienten, Krebsleidende, etc.) haben ein erhöhtes Risiko für Sporotrichose.

Auch Tiere, wie Katzen, können durch Kratzwunden Sporotrichose auf den Menschen übertragen.

In sehr seltenen Fällen kann die Infektion durch das Einnehmen oder Einatmen des Pilzes entstehen. Diese Ansteckung kommt jedoch meist bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem vor.

Die Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Der Sporothrix Schenckii ist dimorph (Hefe- oder Hyphen-förmig). In den letzten Jahren diagnostizierten Tierärzte vermehrt Sporotrichose bei Haustieren, vor allem bei Pferden und Katzen

Katzen entwickeln eine besonders ansteckende Form der Erkrankung. Menschen, die diese Infektion behandeln, haben ein hohes Risiko, durch eine zoonotische Infektion ebenfalls Sporotrichose zu bekommen.

Arbeitshandschuhe und feste Stiefel als Präventionsmaßnahme vor SporotrichoseArbeitshandschuhe und feste Stiefel als Präventionsmaßnahme vor Sporotrichose @ encierro /AdobeStock

Symptome und Anzeichen von Sporotrichose

Es kann ab Übertragung Tage bis Monate dauern, bis die Sporotrichose ausbricht. Erstes Symptom ist eine kleine Beule oder ein fester Knoten, mit pinker oder violetter Färbung. Der Knoten ist meist schmerzlos, höchstens mit einem leichten Ziehen verbunden. Über die Zeit entwickelt diese Beule eine offene, große Wunde, aus der Flüssigkeit austritt.

In anderen Fällen von Sporotrichose bilden sich Myzetomen. Dies sind Geschwülste in der Haut, die zu größeren Entzündungen führen. Wenn Ärzte diese Symptome nicht behandeln, können sie chronisch werden und über Jahre unverändert bestehen.

In 60 Prozent der Fälle verteilt sich der Pilz über das Lymphsystem. Dadurch entstehen in der betroffenen Region mehr und mehr Wunden und Geschwülste. Dieser Zustand kann sich über Jahre hinziehen.

In sehr seltenen Fällen einer Sporotrichose kann die Krankheit auf andere Körperteile übergehen. Sie kann Knochen, Gelenke, Lungen und Gehirngewebe befallen. Die Infektion über die Atemwege führt zu einem schweren Keuchhusten

Menschen, die sich auf diese Weise mit Sporotrichosis infizieren, können an Tuberkulose und Lungenentzündung erkranken. Dies geschieht in der Regel bei geschwächten Personen. Die Weiterverbreitung der Sporotrichose kann dann lebensgefährlich sein und ist schwer zu behandeln.

Die Symptome entwickeln sich zu Beginn kaum wahrnehmbar. Doch mit der Zeit vermehren sich die Entzündungen und spannen sich wie ein Netz über das betroffene Körperteil.

Diagnose von Sporotrichose

Falls der Verdacht besteht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine fachliche Diagnose und Behandlung zu erhalten. Bereits erkrankte Personen sollten immer dann sofort einen Arzt aufsuchen, wenn sich die Symptome verschlimmern und/oder neue Geschwüre dazukommen. 

Normalerweise besteht bei Sporotrichose keine akute Gefahr für Leib und Leben. Offene Geschwüre können sich jedoch mit Bakterien infizieren, was zu außergewöhnlichen Symptomen führt. Wenn also eine schnell ansteigende Wärme, Schmerzen oder Rötung um die Geschwüre entstehen, sollten Sie die Notaufnahme aufsuchen.

Es gibt eine Reihe von Infektionen, die der Sporotrichose ähnlich sind. Daher führt ein Arzt verschiedene Tests durch, um die Diagnose zu sichern. 

Hierzu gehört in der Regel eine Biopsie (Entnahme von Gewebe) eines infizierten Knoten. Das Gewebe untersucht anschließend ein Labor, um den Erreger festzustellen. 

Infektionen, die leicht mit Sporotrichose zu verwechseln sind, sind: 

Spezialisten können den auslösenden Pilz von anderen Erregern unterscheiden, indem sie ihn isoliert betrachten und die Struktur feststellen.

Eine weitere Form der Diagnose ist die Feststellung von Antikörpern. Menschen mit Sporotrichose entwickeln Antikörper gegen den Erreger Sporothrix schenckii. Diese Diagnose gilt nicht als sicher.

Behandlung von Sporotrichose

Eine effektive Selbstbehandlung für Sporotrichose existiert nicht. Die Geschwüre sollten Sie sauber und bedeckt halten, bis sie wieder abheilen. Die medizinische Behandlung ist jeweils abhängig von der infizierten Region am Körper und der körperlichen Verfassung des Patienten.

  • Sporotrichose in der Haut

Diese Art behandeln Ärzte mit einer gesättigten Kaliumiodid-Lösung. Die Medikamente sind dreimal am Tag über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten einzunehmen. Die Behandlung dauert so lange, bis die Geschwüre abheilen. Ärzte behandeln Hautinfektionen auch mit Itraconazol. Die Behandlung dauert ebenfalls bis zu sechs Monate lang.

  • Sporotrichose in Knochen und Gelenken

Diese Form der Infektion ist schwieriger zu behandeln, da eine Kaliumiodid-Lösung kaum Wirkung zeigt. Itraconazol kommt hin und wieder zum Einsatz,  sogar bis zu einem Jahr. 

In ernsten Fällen verschreiben Ärzte das Medikament Amphotericin. Amphotericin hat stärkere Nebenwirkungen als andere Medikamente, die Einnahme dauert lange. Eine andere Lösung ist die operative Entfernung der infizierten Knochen.

  • Sporotrichose in den Lungen

Ärzte behandeln Sporotrichose in den Lungen ebenfalls mit Kaliumiodid-Lösung, Itraconazol oder Amphotericin. Die Erfolgsquoten schwanken sehr. Daher kann es zu teilweisen Entfernungen des Lungengewebes kommen.

  • Sporotrichose im Gehirn

Sporotrichose meningitis ist sehr selten, Informationen zu einer standardisierten Behandlung existieren nicht. Empfehlenswert ist eine Behandlung mit Amphotericin mit 5-Fluorocytosin. Auch Itraconazol ist in diesen Fällen sinnvoll.

  • Sporotrichose in Schwangerschaft

Weder die Kaliumiodid-Lösung, noch Itraconazol sollten bei schwangeren Frauen zum Einsatz kommen. Schwangere, die an Sporotrichose leiden, müssen einen Spezialisten für Infektionskrankheiten aufsuchen und sich von diesem behandeln lassen.

Nachbehandlung von Sporotrichose

Wenn die Behandlung einer Sporotrichose erfolgreich war, sind in der Regel noch einige Besuche beim behandelnden Arzt notwendig. Dieser stellt sicher, dass sich die Infektion vollständig zurückgebildet hat. Weitere Behandlungen sind dann normalerweise nicht nötig.

Vorbeugung von Sporotrichose

Die effektivste Prävention ist die Vermeidung, dass Sporen und Erreger unter die Haut und in den Körper eindringen. Menschen, die mit Rosen, Erde, Heu, Moos oder Zweigen arbeiten, sollten alle Verletzungen und Wunden auf der Haut abdecken

Zudem sollten sie schwere Stiefel und feste Arbeitshandschuhe tragen, die Stiche oder andere Wunden vermeiden.

Menschen, die ein schwaches Immunsystem haben, müssen vorsichtig sein, wenn sie mit Rosen, Heu, Erde, Moos oder Zweigen hantieren. Sie infizieren sich schneller mit Sporotrichose und können die Krankheit weniger effektiv bekämpfen.

Prognose bei Sporotrichose

Die meisten Menschen mit Sporotrichose werden wieder vollständig gesund, wenn sie die richtige Behandlung erhalten. Spätfolgen sind möglich, die sehr schwach oder sehr ernsthaft sein können, wenn die richtige Behandlung nicht rechtzeitig erfolgt. 

Die Symptome können sich dann über mehrere Jahre hinziehen. Die Geschwüre können tiefe Narben bilden, die langfristig bestehen bleiben. 

Sporotrichose im Gehirn, Knochen, Gelenken oder der Lunge sind schwerer zu behandeln. Wenn Organe oder Knochen infiziert sind, kann eine chirurgische Operation nötig sein. 

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